Die Automobil- und Pharmaindustrien sind nicht mehr Jobmotor in Deutschland. Sie wurden seit circa zehn Jahren von der Pflegebranche um eine Nasenlänge geschlagen, da über eine Millionen Menschen in der Pflege arbeiten, während die Automobilbranche etwa 750 000 Menschen beschäftigt. Dies ist nicht durch Zufall geschehen, sondern es ist eine Folge der Gesundheitspolitik der verschiedenen Koalitionen der 15 letzten Jahren. Als die Politiker im Laufe der 1990er Jahre das Problem der alternden Bevölkerung lösen mussten und dafür sorgen mussten, dass sich endlich jeder ein Altenpflegeheim leisten kann, gab es einen breiten Konsens darüber, die Pflegeversicherung einzuführen.
Seit 1996 ist jeder Bundesbürger verpflichtet, der Pflegeversicherung beizutreten und hat Anspruch auf bestimmte Leistungen, wie unter anderem eine deutliche Unterstützung bei der Finanzierung seines Altwerdens. Je nach der Pflegestufe, also dem Grad der Pflegebedürftigkeit, hat der Senior Anspruch auf 90 bis 300 Minuten Pflegedienstleistungen pro Tag. Ganz konkret kommen Pflegehilfskräfte nach Hause und helfen dem Senior im Alltag, wie zum Beispiel beim Einkaufen, beim Kochen und bei den Toilettengängen. Wer zu krank oder zu schwach ist und nicht mehr alleine wohnen kann, hat die Möglichkeit, in ein Pflegeheim einzuziehen, wo er eine kontinuierliche Betreuung haben wird. Die Pflegeversicherung hat also das Leben der Senioren deutlich verbessert, sodass sie sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen sollten.
Dank der Verbesserung der Lebensbedingungen der alten Menschen mussten zahlreiche Pflegeeinrichtungen gebaut werden. Deswegen schafft die Pflegebranche stetig neue Jobs. Wer sich eine Stelle als Pflegedienstleister wünscht, sollte aber gute Karten haben, denn die Arbeitgeber erwarten von den zukünftigen Mitarbeitern, dass sie über ausführliche Vorkenntnisse verfügen. Um solche Kriterien zu erfüllen ist es besonders angebracht, entweder eine Ausbildung oder sogar einen Bachelor in Pflegewissenschaft zu absolvieren.