Der Miniobst ist eine geniale Chance, den Obstanbau mit einer Wandbegrünung zu verbinden. Dies ist lange ein alter Brauch und wurde in bäuerlichen Gegenden schon lange genutzt, um Schmuckstücke mit Nutzpflanzen zu verbinden. Durchaus fordert der Pflanzenanbau ein gewisses Fachwissen und tiefgreifende Instandhaltungserfahrung. Die Aufzucht eines Spalierobstes kann man schon fast als außerordentliches Hobby ansehen, denn diese erfordert enorme Geduld und Zeit. Während beispielsweise der Weinstock vorwiegend an einem Wall wächst, und eine Unterstützung für seinen Wuchsverlauf braucht, ist das Obst an und für sich in Baumform gezüchtet, und wächst an einem Wall als Säulenobst nur bei fürsorglicher Behandlung in diese Wuchsrichtung. Die passende Säulenobst Auswahl muss nach der Richtung der Mauer gefällt werden, die im zukünftigen Prozess begrünt werden soll. Als Wuchshilfe benötigt der Säulenobst starke Holz- oder auch Metallspaliere, die einigen Druck ertragen müssen. Der Platzanspruch von diesem Gewächs ist eher gering, da der Baum oder der Setzling in kleinem Abstand zur Mauer gestellt wird, allerdings sollte eine entsprechende Lüftung gewährleistet werden. Geht es darum, die Pflanze als Fruchtbaum zu ziehen, sollte man sich entsprechende Spezialliteratur beschaffen. Es gibt beispielsweise die naturgetreue Fächerform, die weniger Instandhaltungsaufwand bedeutet, als schwierige Palmetten. Heutzutage gibt es dafür eigens hergestellte Schnursysteme, die man sich kaufen kann, und die die „Aufzucht“ der Obstsorte massiv simplifizieren.
Beim Erwerb eines Spalierobstes, sollte man sich auf den eigenen Geschmackssinn verlassen. Es macht keinen Sinn, wenn die Wahl auf eine Pflanzenart getroffen wird, die einem selbst nicht sehr zusagt. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Arten und der Säulenapfel gehört dazu. Der beachtliche Vorteil einer Säulenobst Spezies ist, dass diese schmal gewachsen ist und durch ein geringes Volumen vielerorts gezüchtet werden kann. Die Obstbäume tragen meist schon im 2 Jahr Früchte, ganz im Unterschied zu früheren Obstbäumen, die oft für die nächsten Jahrgänge gedacht waren.
Das Miniobst wird 2 – drei Meter hoch und sollte entsprechend beschnitten oder unverändert gelassen werden. Die Früchte sprießen direkt neben dem Stiel. Sofern die Fruchtpflanze in einem Trog verpflanzt wurde, sollte im Winter eine Abdeckung mit Blattwerk oder Reisig stattfinden. Regelmäßiges Begießen ist im gleichen Sinne ratsam. Zu stark gewachsene Triebe sollten im Monat November – Februar des Folgejahres zurück geschnitten werden. Bei mehreren Pflanzen sollte man einen Abstand von circa fünfzig cm gewährleisten. Ein sogenannter Fertometer, also ein Diagnosesystem für den richtigen Feuchtegehalt eines Gewächs, sollte für ein Säulenobst in einem Bottich eingesetzt werden. Bei einer Pflanzung im normalem Garten, kann hierauf verzichtet werden.